Wenn der Weg plötzlich weh tut – über Tiefschläge, Selbstzweifel und das Weitergehen trotz allem

Nicole Dildei
19. Mai
3 Min. Lesezeit

Es gibt diese Momente, die sich anfühlen wie ein Schlag in den Magen.

Du bist voller Feuer losgelaufen, hast geplant, organisiert, inspiriert – und plötzlich? Eine Absage. Ein Rückzug. Eine neue Hürde, wo du dachtest, das Ziel sei fast erreicht. Ein Mensch, auf den du gebaut hast, steigt aus. Strukturen verändern sich. Der Wind dreht sich. Und du? Stehst da – leer, erschöpft und voller Fragen.

Toxische Unternehmenskultur: Der unsichtbare Killer für Erfolg und Menschlichkeit — **Wenn der Weg plötzlich weh tut**

Was, wenn es nicht mehr leicht ist?

Wir sprechen oft über Vision, über Mut, über den Weg des Herzens. Doch was ist mit den Tagen, an denen der Weg steinig, unklar oder einfach nur schmerzhaft ist?

Fehltritte, Enttäuschungen oder überraschende Hürden rufen oft tieferliegende Zweifel hervor:Bin ich auf dem falschen Weg?Warum fällt mir das alles so schwer?Habe ich mich überschätzt?Bin ich zu sensibel, zu idealistisch, zu allein?

Diese Fragen sind menschlich – und sie gehören zur Essenz von echter Führung. Denn wer neue Wege geht, wird geprüft. Nicht von außen, sondern von innen:Wie sehr stehst du wirklich für das, was du verkörperst?Wie gehst du mit dem Moment um, in dem deine Idee nicht applaudiert, sondern ignoriert oder verlassen wird?

Tiefschläge sind kein Zeichen von Scheitern – sie sind Prüfsteine deiner Ausrichtung.

In solchen Momenten zeigt sich, ob du dich selbst verlierst, oder dich selbst wieder findest. Nicht, weil du weiterfunktionierst – sondern, weil du fühlst, innehältst und bewusst entscheidest, wie du weitergehst.Nicht „trotz allem“, sondern bewusster als je zuvor.

Hier ein paar Fragen, die ich mir selbst stelle, wenn es dunkel wird:

Was will das Leben mir gerade zeigen, wozu ich allein nicht hingeschaut hätte?
Was darf sich neu sortieren – in mir, in meiner Vision, in meiner Strategie?
Was ist jetzt wirklich dran – und was darf auch mal ruhen?
Welche Menschen tun mir gerade gut – und wer raubt mir Energie?

Stärke zeigt sich nicht im Durchziehen, sondern im Aufrichtigsein mit dir selbst.

In einer Welt, die nach „immer weiter“ ruft, braucht es Menschen, die auch mal sagen:

Ich atme jetzt. Ich stoppe. Ich justiere. Und dann entscheide ich neu.

Denn genau dort entsteht eine neue Form von Kraft:Nicht die, die andere beeindrucken will.Sondern die, die aus deiner Essenz kommt.

Klar. Zart. Echt.

Und weißt du was?

Du darfst unbequem sein. Du darfst Dinge hinterfragen, wo andere schweigen. Du darfst Projekte anstoßen, die größer sind als du selbst – auch wenn sie nicht sofort Applaus bekommen. Vielleicht gerade deshalb.Denn du bringst nicht nur Konzepte in die Welt – du bringst Bewusstsein. Du hältst Räume, die andere noch nicht fassen können. Und das ist nicht immer leicht. Aber es ist bedeutsam.Nicht für alle – aber für die, die es fühlen. Für die, die du erreichst. Für die, die sich selbst darin erkennen.

Bleib dir treu – gerade jetzt.

Es ist leicht, sich anzupassen, leiser zu werden oder den eigenen Weg in Frage zu stellen, wenn Widerstand kommt. Doch genau in diesen Momenten entscheidet sich, ob du dein inneres Feuer dimmst – oder ob du es neu entfachst.Nicht laut. Nicht kämpferisch. Sondern aus einer stillen, tiefen Überzeugung heraus: Ich weiß, wofür ich losgegangen bin. Und auch wenn nicht jeder mitgeht – ich gehe weiter. In meinem Tempo. In meiner Klarheit. In meiner Wahrheit.Denn wahre Führung beginnt dort, wo du trotz Erschütterung in Verbindung mit dir bleibst.

Und was bleibt?

Wenn der Weg schwer wird, brich nicht ab – aber brich vielleicht auf.In eine neue Version deiner selbst. In eine klarere Führung. In ein ehrlicheres Miteinander.Und wenn du müde bist: Ruh dich aus. Nicht weil du aufgibst, sondern weil du atmest, fühlst, wählst.

Denn das ist wahre Stärke.

Und wenn du soweit bist – geh weiter.Vielleicht anders. Aber nicht weniger du.